Beruf, Sport und Gesundheit

29.03.2014 20:50

Beruflich muss ich tagtäglich viel investieren: Hirnschmalz, Diplomatie und richtig viel Energie. Die Arbeitstage sind oft sehr intensiv und immer wieder geprägt von unplanbaren Vorgängen. Ich habe jedenfalls eine ganz klare Priorität auf meinem Beruf. Den möchte ich genauso gut machen wie meinen Sport, nur halt noch viele Jahre. Mountainbiken auf möglichst hohem Niveau werde ich wohl nicht mehr allzu lange betreiben. Derzeit ist aber beides im Fokus. Man muss enorm aufpassen, dass diese Doppelbelastung nicht zu viel wird. Ich möchte das Training nur so lange in dem Umfang machen, so lange es keine Einbußen auf einer Seite gibt. Die Gesundheit darf auf keinen Fall leiden, die Qualität der beruflichen Herausforderungen und die Leistung auf dem Bike natürlich auch nicht.

Zum Beruf: Ich habe ein sehr erfolgreiches Jahr hinter mir. Die Erfolge sind ein Produkt von Fleiß, Ehrgeiz und auch ein bisschen Glück, dass sich letztes Jahr viele Entscheidungen, die ich getroffen habe, als absolute Volltreffer erwiesen haben. Ich kann nur hoffen, dass es so weiter geht.

Zur Gesundheit: Meine abgenützten Hüftgelenke schmerzen seit 13 Jahren. Je mehr ich auf dem Rad sitze und je härter ich trainiere, desto besser wird es. Obwohl die Röntgenbilder grausam aussehen und ich meine Beine kaum mehr als 70cm spreizen kann bin ich überzeugt, dass ich längst künstlich Hüften hätte, wenn ich nicht so viel Biken würde. Bei der schonenden Tretbewegung wird ständig Gelenkschmiere produziert wird, die das Gelenk geschmeidig hält. Zum anderen führt der Sport zu einer muskulären Stabilisierung des Rumpfes und damit auch der Hüfte. Ich mache ja begleitend Krafttraining. Inzwischen weiß ich, welche Übungen gut sind und welche sogar genau das Gegenteil bewirken.

Zur Leistung auf dem Bike: Nach 4 1/2 Monaten gezieltem Training habe ich noch nicht das Gefühl, dass meine Leistungen sprunghaft gestiegen sind. Das verunsichert mich derzeit allerdings noch nicht. Schließlich war mein Ausgangsniveau von 2013 auch schon sehr, sehr gut. Und jünger wird man auch nicht. Ich merke aber schon eine muskuläre Veränderung der Oberschenkel und Waden. Ich glaube, die Leistung bei den Rennen wird sich nicht in einer wesentlichen Geschwindigkeitssteigerung zeigen sondern wohl eher in einer besseren Regeneration von einer Belastung zur nächsten. Ich werde also wohl nicht mit dem Höllentempo mitgehen können, das die "Jungen, Wilden" bei Rennen vom ersten km weg anschlagen. Der Körper wird einfach damit vertraut gemacht, auch am letzten Anstieg noch viel Leistung herzugeben. Ich gehe davon aus, dass sich bei längeren Rennen deutlichere Leistungssteigerungen ergeben werden. Ich möchte das Feld sozusagen von hinten aufrollen. Ich mache dafür ja auch jede Menge Grundlagentraining. Dazu werden die harten Intervalle dazu führen, dass mein Körper lernt, die Laktattoleranz zu erhöhen. Hohe Belastungen werden über einen längeren Zeitraum aufrecht erhalten werden können. Kurze Maximalbelastungen sollen nicht zu einem generellen Leistungseinbruch führen sondern dazu, Gegner zu demoralisieren. Bei vergangenen Rennen habe ich schon gemerkt, dass ich nach steilen Anstiegen mit höchster Belastung meist schneller regeneriere als andere. Mein Renntaktik wird also sein, bei Anstiegen mitzuhalten, und direkt danach die Attacke zu reiten und Gegner abzuschütteln.